Heute Morgen brauchen wir keine
Zelte abbauen. Komisch, wir hatten uns schon daran gewöhnt.
Nach einem kurzen Fußweg sind wir
am weltberühmten Ningaloo Reef. Viele sagen sogar, es wäre schöner als das
weitaus bekanntere Great Barrier Reef. Am Eingang zum Strand versorgen wir
uns mit Schnorchelmaske, Schwimmflossen und ich auch noch mit einer Nudel,
da ich ja kein so großer Wasserfan bin. Mechtild lässt sich ein Board geben
mit einer Glaskuppel zum runterschauen, da bei Brille ja keine
Schnorchelmaske möglich ist.

Fertigmachen zum Schnorcheln
Das Ningaloo Reef hat eine Größe
von 4.587 km². Es gibt etwa 250 verschiedene Korallenarten, dazu etwa 500
Fischarten sowie ca. 600 Weichtierarten.
Ich mache mich gleich ins Wasser,
es sind so gut wie keine Menschen hier am Strand, erstaunlich. Das Wasser
hat bestimmt 22 ° und die Luft erscheint kühler, zumal die Sonne heute mal
nicht scheint. Ich kann etwa 30 m ins Wasser gehen. Dann Nudel unter die
Oberarme geklemmt, Bauchlage, Gesicht auf’s Wasser und ab geht es.
Fische in verschiedenen Größen
und Farben sind schon zu sehen. Etwas weiter und die Korallen sind unter
mir. Zuerst nur in grau aber ganz schön groß. Irgendwann werden die Korallen
mehr und auch bunter. Ich sehe eine Muräne und immer mehr Korallen.
Teilweise habe ich den Eindruck, ich würde mit den Schwimmflossen nicht über
die Korallen kommen. Interessant, die Fischvielfalt zu beobachten.

Ningaloo Reef
Da ich aber eigentlich kein
Wasserfan bin und das Schwimmen für mich ganz schön anstrengend ist, gehe
ich irgendwann doch wieder an Land. Aber später schaue ich mir noch eine
andere Ecke an. Die Sonne scheint mittlerweile und das Riff sieht dann noch
farbenprächtiger aus. Mittlerweile fahren auch mehrere Glasbodenboote auf
und ab. Ich muss dann doch mal schauen, wo die Boote gerade sind. Als nicht
so guter Schwimmer muss ich mich ja dem Wellengang der Boote nicht auch noch
aussetzen.
Nach dem Lunch auf dem
Campingplatz kurze Siesta, nochmals zum Riff, noch ein Schnorchelgang. Jetzt
aber mit T-shirt, die Sonne knallt inzwischen ganz schön. Habe aber diesmal
keine so interessante Ecke gefunden.

Unterwasserwelt
Irgendwann reicht es auch mir und
ich verlasse das Wasser, auch in dem Wissen, das Ningaloo Reef nie mehr
wieder zu sehen. Am Strand gehe ich noch etwas spazieren und warte dann auf
die letzten Schnorchler Claudia und Jürgen, deren Sachen ich am Strand
bewache.
Claudia war am Vormittag mit
einem Boot raus zum Tauchen, auch sie war begeistert.
Am Strand nehme ich mir
vorsichtshalber ein Brett. Vielleicht klappt es ja damit. Habe an den
letzten Schnorchelausflug beim Great Barrier Reef keine guten Erinnerungen.
Aber einen Versuch ist es allemal wieder wert.
Also, auf’s Board gelegt, Kopf auf
den Glasteil. Viel sehe ich nicht. Aber dafür schlucke ich einen großen
Schwall Salzwasser. Anscheinend bin ich nicht für das Schnorcheln gemacht,
oder bin ich nur zu blöd dazu?
Nach einer Weile gebe ich auf,
genieße einfach den Strand. Schaue und lese, ab und zu kommen unsere ‚Schnorchler’
an Land. Am Nachmittag das gleiche Programm. Aber die Sonne brennt gewaltig,
man muss höllisch aufpassen, dass kein Sonnenbrand entsteht.
Ich bin echt platt. Ich kann mich
nicht erinnern, je so lange im Wasser gewesen zu sein, dazu noch der
glühende Planet. Plus Strampeln, Armbewegungen, für mich war es sehr
anstrengend.
Was mir auffällt, tagsüber brennt
der Planet mit 40 ° plus, aber geht die Sonne unter ‚kühlt’ es sich schnell
auf etwa 15 ° ab. Dann also schnell rein in die wärmeren Klamotten. Optisch
ist es am besten sichtbar, wenn Michi Gänsehaut bekommt oder
zusammengekauert im Sessel sitzt.

Strandleben
Silke hat beim Schnorcheln eine
Koralle gestreift und eine gute Macke am Bauch davongetragen, ihr Kommentar:
‚Jedes Rindvieh hat doch sein Zeichen’.
Jürgen muss heute mal wieder seine
halbe Ausrüstung hinterher getragen werden. Wenn wir nicht so auf ihn
aufpassen würden, müsste er den Rückflug wohl nackt antreten. Michi
überlegt, ob sie ihm dann wenigstens mit der Schlafbrille die wichtigsten
Teile abdecken kann (ob die Schlafbrille dazu wohl groß genug ist?).
Auf dem Zeltplatz ist es auch heute
wieder ziemlich laut, aber wenn man müde ist, schläft man trotzdem.
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