Wir sind schon um kurz nach 6.00 Uhr
wach, obwohl Frühstück erst für 07.30 Uhr angesetzt ist. Vielleicht ist es
die Aussicht auf die herrlichen Wildblumen von Albany, die uns nicht
schlafen lässt.
Der Zeltabbau klappt schon fast
perfekt. Bruno hat den Tisch schon gedeckt und nach dem Frühstück geht die
Fahrt Richtung Riesenbäume. Aber vorher noch eine kleine Runde durch
Northcliff, zwecks Auskundschaftung der richtigen Richtung. Michi und Silke
singen ‚über den Wolken’ und von Heinz und Irene kommt der Kommentar, dass
sie ja deshalb so gern fliegen. Jürgen beschwert sich, dass heute Nacht ein
Gehopse und Gespringe auf dem Zeitplatz war. Ich erkläre ihm, dass wir
es nicht waren, auch wenn unser Zelt so hoch ist.
In Walpole noch ein kurzer Stopp, um
unsere Vorräte aufzufüllen und dann geht es zum Valley of the giants.
Zwischendurch ein schöner
Aussichtspunkt, bei dem Bettina und Mechtild Michi in die Mitte nehmen und
wärmen. Das arme Kind friert und friert.

Mächtigster Rot-Tingle der Welt
Der Giant Tingle Tree ist ein Baum
mit über 20 m Umfang und ist damit der mächtigste Rot-Tingle der Welt.
Natürlich stellen auch wir uns in den Baum und lassen uns fotografieren.
Im Walpole-Nornalup-National-Park
befindet sich auch der 600 m lange Tree Top Walk. Ein Laufsteg, der etwa 50
m über dem Boden durch die Baumkronen des Karriwaldes führt. Hier kann man
mit einer ganz anderen Perspektive durch den Wald gehen. Aber immer noch
gibt es jede Menge Bäume, zu denen wir aufsehen können. Diese Bäume sind
teilweise 400 bis 500 Jahre alt. Was die wohl erzählen könnten?

Tree Top Walk
Der Tree Top Walk ist ein lohnendes
Erlebnis, auch wenn man sich an das Geschaukel der Stahlkonstruktion erst
gewöhnen muss und auch der freie Blick durch den vergitterten Fußboden in
die Tiefe ist nicht ohne.
Ein anderer Weg führt ebenerdig
an riesigen Karri- und Eukalyptusbäumen vorbei. Da nicht so viele Besucher
im Nationalpark sind, ist es ruhig und macht Spaß. Weiter geht es durch das
Valley of the giants mit Riesenbäumen bis zu 60 m Höhe und einem Durchmesser
von ca. 4 m. Da verblassen selbst die größten heimischen Sauerländer Bäume.

Green Pools
Danach fahren wir noch weiter zu den
Green Pools, die durch eine Felsbarriere vollständig vom Ozean abgeschirmt
sind. Das Wasser leuchtet in allen Türkis- und Blautönen. Etwas weiter
befindet sich eine Ansammlung besonders wuchtiger Granitfelsen, die Elephant
Rocks. Kein Wunder, dass die Australier hier gern ihre Wochenenden
verbringen, ist es doch ein traumhaftes Stückchen Erde.

Bei den Elephant Rocks
Unser Zeltplatz am heutigen Tage
ist am Stadtrand von Albany. Albany wurde 1826 gegründet und ist die älteste
Stadt Westaustraliens. Sie erlangte als Hafenstadt Bedeutung verlor sie dann
aber auch wieder. Heute hat Albany etwa 22.000 Einwohner.
Bevor wir den Campingplatz
aufsuchen, kaufen wir noch im hiesigen Supermarkt ein. Wir müssen uns für
die nächsten 4 Tage eindecken. Es ist ein großes Gewusel, bis die
Kochgruppen alles gefunden haben. Friedel und ich haben heute Abend
Kochdienst. Der Campingplatz ist toll, die Zelte stehen schnurgerade in
einer Reihe.
Was Friedel und ich gekocht haben,
scheint allen zu schmecken, satt werden wohl auch alle, denn es gibt noch
Schokoladenpudding als Nachtisch. Und da wir gekocht haben, sind wir
automatisch vom Spüldienst befreit.
Es kühlt ziemlich schnell ab.
Also warme Klamotten anziehen und, kaum zu glauben, es gibt wegen der
niedrigen Temperatur Glühwein. Michi friert auch wieder. Ich nehme das
Thermometer und lege es heimlich in unserer Kühlbox auf Eis. Als es ca. 7 °
erreicht hat, hole ich es wieder heraus und lasse Michi ablesen. Sie glaubt
es mir bzw. dem Thermometer.
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